Mit der „Greif von Ueckermünde“ auf Ostseetörn

Seit vielen Jahren gehen die jüngsten Mitglieder des Segelvereins Malchow an Bord der Jugendsegelyacht.

So auch vor wenigen Tagen mit dem Wunsch, Segeln auf der Ostsee. Aktives Segeln, denn auf der 20m-Yacht wird jede Hand gebraucht und obwohl sich alle der 14 Teilnehmer kannten, ist Teamgeist die Voraussetzung für eine erlebnisreiche Tour auf der die Freude überwiegt.

Auf unserer Fahrt 2006 konnte der Wunsch nach mehr Wind nicht erfüllt werden. Anders in den letzten Julitagen. Nach Auslaufen in Swinemünde gab es nach Sassnitz zwar nur eine 4 aus Ost, dafür aber neun Stunden Regen.

Böen um 8 erlaubten am nächsten Tag Segeln am Wind und trotz der Wellen über unser Vorschiff, saßen wir in Rettungswesten in Luv auf der Sonnenseite.

Ja, es gab auch ein paar grüne Nasen und einige von uns opferten Neptun. Das tat der Stimmung keinen Abbruch und da Michael Geburtstag hatte, liefen wir Lohme an, um hier den Abend am Grill und Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Als wir am nächsten Morgen ausliefen, wussten wir, dass der Seewetterbericht erlebbar sein kann. Er stimmte. Böen von 9, Wellen vor Kap Arkona bis 4m, bei SW waren mehrere Schläge am Wind nötig, um Kloster und somit die Insel Hiddensee zu erreichen.

Festmachen im strömenden Regen. Warum immer wir?, mag so manch einer von uns gedacht haben. Zur Entschädigung gab es fangfrische Schollen und einen Hafen-(Ruhe)tag.

Normalerweise entfernt sich ein Schiffsführer nur soweit von seinem Schiff wie der Großmast Schatten wirft. Doch Jürgen wanderte mit uns zum Leuchtturm und hinauf.

währenddessen besuchte Steuerfrau Christine die NDR-Wetterstation und empfing uns mit einer Überraschung: Der heutige Wetterbericht des „Nordmagazins“ auf N3 wird von unserer „Greif“ ausgestrahlt. Aufgezeichnet! Unser Schiff und wir im Hintergrund. Dann liefen die Handys heiß: „Mutti, Mutti, ich bin im Fernsehen!“

Bei 16°C- Wassertemperatur und schäumender See erlaubten unsere beiden Rettungs – schwimmer ein Bad „vornan“. Abends bereitete uns das „Flaschendrehen“ viel Spaß.

Mit Motor ging es am 5. Reisetag nach Stralsund. Die nächste Überraschung wartete auf uns, der geplante Museumsbesuch wurde auf den Nachmittag verschoben, denn unser Vereinsvorsitzender ist einer der Baumeister der neuen Sundbrücke und er lud uns zu einem Besuch des imposanten Bauwerkes ein.

Wir schliefen noch, als am Tag darauf die Ziegelgrabenbrücke um 05.20 Uhr für uns öffnete. Frühstück bei einer 6 auf dem Bodden und dann kurz vor Freest: 10,2 kn bei „Hart am Wind“. So schnell war die „Greif…“ auf der ganzen Fahrt nicht.

Rankwitz am Abend, Sonnenschein auf der Fahrt übers Haff. „Front“ standen wir beim Passieren des Ueckerkopfes, froh und glücklich, wieder gesund zu Hause zu sein und doch allen „Wettern“ getrotzt zu haben.

Mit der Vorfreude auf den Törn im nächsten Jahr, verbinden wir ein Dankeschön an alle, die uns diese Reise ermöglichten.

Im Namen der Jugendgruppe des SVM

Jana Kermes